Landstromterminals
beim PORT OF KIEL.
Der Ausbau der Landstrominfrastruktur ist eines unserer priorisierten Projekte zur Reduktion der Co2-Emissionen sowie Luft-/Schadstoffemissionen der Schiffe während der Liegezeiten. Nach der Eröffnung der ersten Landstromanlage am Norwegenkai mit einer Leistung von 4,5 MVA, 50 HZ, 10kV im Jahr 2019, folgte im Jahr 2021 die Eröffnung einer kombinierten Anlage zur Versorgung von Kreuzfahrtschiffen am Ostseekai (16 MVA, 50/60 Hz, 6.6/11kV) und Fährschiffen am Schwedenkai (5 MVA, 50/60 HZ, 6.6/11kV). Damit gehört der PORT OF KIEL international zu den Vorreitern unter den Häfen.
2023: Landstromanlagen
Ostuferhafen
Das Bauprojekt am Ostuferhafen im Umfang von 17 Millionen Euro umfasst zwei Landstromanlagen mit Kapazitäten für die parallele Versorgung von bis zu drei Seeschiffen. Die erste der beiden Landstromanlagen ist für die Versorgung von einem Fähr- und einem Kreuzfahrtschiff konzipiert und bindet vier Liegeplätze an. Sie verfügt über eine Leistung von 16 MVA und kann Kreuzfahrt- und Fährschiffe mit einer Frequenz von 50 bzw. 60 Hz und einer Spannung von 6,6 kV oder 11 kV versorgen. Die zweite Landstromanlage mit einer 50-Hz-Netzfrequenz ist ausschließlich für RoRo-Schiffe konzipiert und versorgt zwei Liegeplätze mit einer Spannung von 6,6 kV oder 11 kV bis zu einer maximalen Leistung von 4,5 MVA.
Der Kabelwagen verbindet den Anschlusspunkt an Land flexibel mit dem Schiff.
Unterirdischer Anschlusspunkt für Landstrom an Liegeplatz 1
16 MVA Anlage für Fähr- und Kreufzahrtschiffe.
Der schwenk- und drehbare Kabelarm verbindet einfach und schnell Fährschiffe mit dem Landstromanschluss an Land.
Das Bauprojekt wurde realisiert durch die Förderung mit Finanzhilfen des Bundes nach Artikel 104b des Grundgesetzes und aus Landesmitteln gem. § 44 der Landeshaushaltsordnung des Landes Schleswig-Holstein nach der Richtlinie für die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung von Landstromanlagen in gewerblichen Häfen in Schleswig-Holstein.
2021: Landstromanlage
Ostseekai/Schwedenkai
Stecker rein, Strom anschalten. Klingt einfach - aber so simpel ist es nicht. Um Schiffe mit Landstrom zu versorgen bedarf es einiger baulicher und einer technologischer Entwicklung. Eigens für die Versorgung mit unterschiedlichsten Standards ausgerüsteter Schiffe internationaler Reedereien mit variierenden Anforderungen wurde eine innovative Technik entwickelt. Zu kalkulieren waren dabei die Strombedarfe der großen Schiffe während der Hafenliegezeit mit 3-12 MW, was mit dem Bedarf kleiner Städte zu vergleichen ist. Dazu kommen die zwischen bord- und landseitigem Netz abweichenden Spannungen (6,6/10/11 kV) und Frequenzen (50/60 Hz) sowie die verfügbare Leistung des Netzbetreibers bei unterschiedlichen Leistungsanforderungen, besonders im Hinblick auf Lastspitzen und Kurzschlussstromanforderungen. Der auf 110 kV-Ebene aus dem Netz bezogene Strom kann nicht über eine einfache Kabelanbindung in das Schiff eingespeist werden, sondern muss über ein spezielles Umspannwerk, Transformatoren und Frequenzumwandler an die schiffsseitige Technik angepasst werden.
2019: Landstromanlage
Norwegenkai
Bereits seit Frühjahr 2019 nehmen die Fähren der Color Line am Norwegenkai Landstrom und schalten die Schiffsdieselgeneratoren während der Liegezeit ab. So können sie schadstofffrei in Kiel verweilen. Die beiden Schiffe, „Color Fantasy“ und „Color Magic“, verbinden Kiel täglich mit Oslo. Ankunft ist morgens um 10.00 Uhr mit Abfahrt um 14.00 Uhr. Der jährliche Strombedarf während der Hafenliegezeit liegt bei rund vier Millionen Kilowattstunden. Die Landstromanlage für den Kieler Norwegenkai hat eine maximale Anschlussleistung von 4,5 Megawatt (MW) bei einer elektrischen Spannung von zehn Kilovolt (kV) und einer Netzfrequenz von 50 Hertz (Hz).
Und so funktioniert's: Herzstücke der Anlage sind die Übergabestation von Land an das Schiff (PLUG) des Herstellers NG3 und die luftisolierte metallgekapselte Mittelspannungsschaltanlage. Die PLUG-Übergabestation ist mit einer speicherprogrammierten Steuerung ausgestattet, die mit der Schaltanlage der Landstation kommuniziert. Vollautomatisch werden alle notwendigen Schaltvorgänge ausgeführt, die vom Schiff über die Schnittstelle übermittelt wurden. Bevor die Stromübergabe von Land an das Schiff erfolgt, prüft das System die korrekten Stecker- und Kabelverbindungen. Ist dies erfolgt, wird die Landstromverbindung zugeschaltet. Das Schiff synchronisiert sich mit der Landstromanlage, die die Bordversorgung übernimmt.