Analyse der ökonomische
Effekte des Kieler Hafens
im Jahr 2017.

Mit uns kann man rechnen.

Wir Kieler kennen diesen latenten Stolz, der uns beim Gedanken an unsere Hafenstadt bewegt. Wer hat schon aus der Fußgängerzone einen Blick auf die großen Skandinavienfähren oder Kreuzfahrer, die mitten in der Stadt anlegen? Ein Job mit Blick auf den Hafen – für viele ein Traum, für  andere fast schon Alltag. Fast, weil man den Blick für das besondere Hafenflair dabei nie verliert.

Doch wie viele Menschen arbeiten im Umkreis der Kieler Förde eigentlich wirklich im Hafen? Oder wie viele Arbeitsplätze werden dadurch berührt? Wie viele Jobs hängen wiederum von den Ausgaben derer ab, die direkt oder indirekt im Hafen beschäftigt sind? Und wie viel Umsatz lassen die vielen Seereisenden jedes Jahr in der Region? Eine gute Fragen, die wir im Jahr 2017 von Hamburg Port Consulting (HPC) haben untersuchen lassen.

Gutachten

Ziel der Studie „Ökonomische Effekte des Kieler Hafens“ war es, eine belastbare Einschätzung der wirtschaftlichen Effekte des Kieler Hafens bezüglich Beschäftigung, Umsätzen und Wertschöpfung, regional wie überregional, zu gewinnen. Der Fokus lag auf der direkten Hafenwirtschaft und den Ausgaben der Passagiere und Crewmitglieder. Nicht betrachtet wurden Effekte des Nord-Ostsee-Kanals, der Werften und der Marine. Die Zahlen basieren auf Daten aus 2017, die für die Hafenwirtschaft direkt erhoben und bei den Tourismusausgaben fortgeschrieben wurden. Keine Sorge, um die Ergebnisse zu verstehen, braucht man kein BWL-Studium.

Beschäftigung

Insgesamt 3.884 Beschäftige sind im Kieler Hafen tätig oder haben als Zulieferer, Bauunternehmer oder andere Vorleistungen indirekt mit dem Hafengeschehen zu tun. 2.550 davon rund um den Hafenbetrieb, 1.334 im touristischen Umfeld. Zählt man die durch den Konsum dieser Personen generierten (induzierten) Arbeitsplätze hinzu, kommt man auf eine Gesamtsumme von 4.579 Beschäftigten, deren Lebensgrundlage der Kieler Hafen ist, davon 3.043 in der Hafenwirtschaft und 1.536 im Tourismussektor.
 

Beschäftigung PORT OF KIEL, Hafenwirtschaft und Tourismussektor / Passagierausgaben Tourismussektor
Graphik: Basierend auf Daten von Hamburg Port Consulting (HPC)

Passagierausgaben

Die Konsumausgaben der 1,6 Millionen Fährpassagiere des Kieler Hafens belaufen sich auf mehr als 53 Millionen Euro. Dazu kommen weitere 15 Millionen Euro durch Kreuzfahrer und Crew. Macht in Summe über 68 Millionen Euro, die in der Region in die Kassen der Kaufleute gespült werden. Davon fallen übrigens mehr als 10 Millionen Euro auf Hotelausgaben durch Passagiere an, die vor oder nach ihrer Seereise in Schleswig-Holstein übernachten.

Umsatzeffekte PORT OF KIEL, Hafenwirtschaft und Tourismussektor
Graphik: Basierend auf Daten von Hamburg Port Consulting (HPC)

Umsatzeffekte

Noch beeindruckender sind die Umsatzeffekte der direkt und indirekt vom Kieler Hafen abhängigen Unternehmen – ganz ohne touristische Effekte: Diese belaufen sich auf 360 Millionen Euro pro Jahr. Inklusive aller weiteren induzierten Umsätze generiert der Kieler Hafen rund 422 Millionen Euro Umsatzeffekte jedes Jahr, regional und überregional. Rechnet man die Umsatzeffekte der Tourismusausgaben von Fähr- und Kreuzfahrtpassagieren hinzu, werden durch den gesamten Kieler Hafen rund 559 Millionen Euro erwirtschaftet. Davon verbleiben rund 343 Millionen Euro unmittelbar in der Region Kiel. Man sieht also, der Kieler Hafen ist  wesentlicher Wirtschaftsfaktor in Kiel und bis weit über die Landesgrenzen Schleswig-Holsteins hinaus. Dies gilt es sensibel auszubauen, partnerschaftlich mit allen Akteuren weiterzuentwickeln und auf gesundes Fundament zu stellen. Wir sind mitten drin – sowohl den Ausbau des Kieler Hafens als auch die Weiterentwicklung des BLUE PORT-Gedankens betreffend.


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